Blauer Frühling in Quedlinburg
Traubenhyazinthen
Anfang April beginnt die Blüte der Traubenhyazinthen. Das leuchtende Blau ist in vielen Gärten zu sehen, immer häufiger wird diese hübsche Pflanze auch im öffentlichen Grün verwendet. Die Traubenhyazinthen bilden viele Brutzwiebelchen . Insbesondere dadurch können schnell durch Gartenabfälle neue Lebensräume z.B. unter Gebüschen und Hecken besiedelt werden. Dem kommen die milder gewordenen Winter entgegen. Die im April blühenden Traubenhyazinthen treiben ihr Laub schon im Herbst. Kahlfröste können da erheblichen Schaden anrichten. Nach einer Initialpflanzung hat sich die Traubenhyazinthe in den letzten 20 Jahren unter den Quedlinburger Moorbergeichen schnell verbreitet. Es wird sich um die Art Muscari armeniacum handeln, die aus dem östlichen Mittelmeerraum bzw. aus dem Kaukasus stammt und heute bei uns als Neophyt auftritt. In Quedlinburg sind aber auch Altbestände der Traubenhyazinthe zu finden. So erstrahlen ab Anfang April die Steilhänge am Wegelebener Weg im leuchtenden Blau der Traubenhyazinthe. Ähnlich großflächige Bestände sind im Areal des Quedlinburger Aegidii-Friedhofes zu bewundern. Sicher spielt hier die Samenverbreitung die entscheidende Rolle. In beiden Fällen könnte es sich auch um Muscari neglectum handeln, die Weinbergs-Traubenhyazinthe. Diese Art stammt ebenfalls aus dem Mittelmeerraum. Sie ist schon vor 1500 in Deutschland heimisch geworden. Sie wird deswegen als Archäophyt eingestuft. Beide Arten lassen sich nur schwer voneinander unterscheiden.
Bestand im Ägidii-Friedhof
Bestand am Wegelebener Weg
Bilder: Dr. W. Wandelt
Insekten unserer Heimat
Der Wollschweber
Der Große Wollschweber (Bombylius major) aus der Gruppe der Woll- oder Hummelschweber ist besonders im Frühjahr häufig zu beobachten. Die Schweber gehören zu den Fliegen (Brachycera) und besitzen somit nur ein Flügelpaar. Die Tiere sind bis 12 mm lang und, wie mit einem dunkel- bis hellbraunen Pelz, dicht behaart. Sie haben lange Beine und einem auffälligen, langen Saugrüssel, der meist gerade nach vorn gestreckt ist. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordamerika, Europa und Nordafrika bis Asien. Sie bevorzugen als Lebensraum freie Flächen wie Weg- oder Waldrändern, Wiesen oder Lichtungen, auch in Gärten sind sie zu beobachten. Sie sitzen gern in der Sonne um sich aufzuheizen. Die Männchen haben bevorzugte Sitzplätze, wo sie auf Weibchen warten, und verteidigen diese auch gegen andere Rivalen. Sie sind sehr gewandte Flieger und saugen, ähnlich wie Kolibris, im Flug vor den Blüten schwirrend mit ihrem Rüssel Nektar.
Die Larven der Wollschweber leben im Unterschied zu ihren Eltern als Brutparasit an den im Boden lebenden Larven von Solitärbienen, möglicherweise auch Grabwespenlarven. Die Weibchen werfen ihre Eier bevorzugt in der Nähe solcher Bruthöhleneingänge ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven besitzen bis zur ersten Häutung Beine und krabbeln selbständig in die Nester ihrer Wirte. Hier ernähren sie sich anfangs von den Vorräten der Larven. Mit den weiteren Häutungen verlieren sie ihre Beine und sind nun von madenartiger, beinloser Gestalt. Sie saugen sich an der Wirtslarve fest, um diese auszusaugen. Sie überwintern im Wirtsnest und verpuppen sich im Frühjahr. Die Puppen sind beweglich und können sich mit Hilfe von Zähnchen am Vorderende und Borsten am Hinterende aus den verschlossenen Brutzellen befreien, bevor sie dann etwa ab März schlüpfen.
Bild: Dr. Edgar Schliephake
Der Nashornkäfer
Nashornkäfer finden in großen Komposthaufen den notwendigen Lebensraum
Der Nashornkäfer Oryctes nasicornis (Linnaeus, 1758) ist eine auffallend große Käferart und der einzige Vertreter aus der Familie der Riesenkäfer in Mitteleuropa. Er ist 25-40 mm lang, kastanienbraun glänzend gefärbt mit hell rotbrauner Behaarung an der Unterseite. Die Männchen mit dem starken, nach hinten gebogenem Horn auf dem Kopf geben der Art ihren Namen.
Nashornkäfer: links ein Weibchen, rechts ein Männchen (Foto: Host Rudolph)
Der Nashornkäfer lebte ursprünglich in lichten Laubwäldern. Seine engerlingartigen Larven entwickeln sich im Totholz von Laubbäumen, in Stubben, abgestorbenen Wurzeln oder in Baumhöhlen mit Mulm.
Mit dem im frühen Mittelalter weit verbreiteten Handwerk der Lohgerbereien nutzten die Nashornkäfer auch die Abfallhaufen der Eichenlohe, aber auch gern Sägemehlhaufen. Seit dem 20. Jhd. und dem fortschreitenden Raubbau der Laubwälder findet die Entwicklung überwiegend in Komposthaufen der Gärtnereien sowie in Dunggruben der Bauernhöfe statt. Deshalb finden wir heute Nashornkäfer in Siedlungsgebieten, in Gärtnereien, Kleingärten, Sägewerken, Kompostieranlagen, also überall da, wo geeignetes Entwicklungssubstrat für die Larven vorhanden ist.
Eine Nashornkäferlarve. Die Larven benötigen für ihre Entwicklung Zellulose. Diese wird im Enddarm (im Bild der dunkle Hinterlaib) abgebaut. Die chemischen Bindungen der Zellulosemoleküle werden hier durch symbiotische Bakterienarten aufgeschlossen. (Foto: Horst Rudolph)
Durch diese weitgehende Einstellung auf Entwicklungssubstrate, die eng mit dem Wirken des Menschen verbunden sind, kann diese Art als Kulturfolger angesehen werden. Trotzdem sieht man den Käfer relativ selten: Die Larvenentwicklung dauert 3-5 Jahre. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon, der aus Erde und Holzstückchen zusammengeklebt ist. Die Käfer erscheinen normalerweise im Spätfrühling und sind dämmerungsaktiv. Sie leben nur wenige Wochen.
Die hier abgebildeten Tiere wurden Ende Februar 2021 in einem Komposthaufen im Quedlinburger Stadtgebiet entdeckt.
Aufgrund der Lebensweise in verrottenden Vegetabilien, in denen Temperaturen herrschen, die stets höher als in der Umgebung sind, scheint die Art nicht mehr fest an ihren ursprünglichen Entwicklungsrhythmus gebunden, so dass frisch entwickelte Imagines schon im zeitigen Frühjahr, ja sogar im Winter gefunden werden können!
Der Nashornkäfer ist nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Der Borkenkäfer
Der Borkenkäfer – ein Steckbrief
Die Fichtenwälder des Harzes sind in kurzer Zeit großflächig abgestorben oder im Absterben begriffen.
Hauptsächlich ist dies verursacht durch den Borkenkäfer, unterstützt durch die Trockenheit und Hitze der letzten Jahre. Dieser kleine Käfer , der unendlichen Schaden anrichtet, wird nachfolgend vorgestellt.
Abb.: Der erwachsene Borkenkäfer
Die Borkenkäfer leben unter der Baumrinde und ernähren sich von dem Bastgewebe, in dem der Baum vor allem die in den Nadeln und Blättern gebildeten Nährstoffe transportiert.
Borkenkäfer sind eine Unterfamilie der Rüsselkäfer (Curculionidae), ohne dass sie einen Rüssel bilden! In Deutschland sind etwas über 100 Arten heimisch. Davon sind nur wenige Arten wie Kupferstecher oder Buchdrucker als Waldschädlinge gefürchtet .
Der Buchdrucker, Ips typographus, so hat ihn Carl von Linné 1758 benannt, hat seinem Namen nach der Form der Fraßgänge unter der Rinde, die an die Zeilen eines Buches erinnern. Die Käfer sind klein, nur bis 5 mm lang. Ihr Körper ist fein behaart und hat eine zylindrische Form Der Kopf ist, bis auf die Fühler, unter dem abgerundeten Halsschild verborgen. Die Flügeldecken am Hinterende sind eingedellt und besitzen an der Kante kleine Zähnchen.
Bevorzugt befällt der Buchdrucker die Fichte, vermehrt sich aber auch an anderen Nadelbäumen. Im Frühjahr, bei Temperaturen ab 16° C, beginnen die überwinterten Käfer ihren Befallsflug. Borkenkäfer lassen sich dabei von einem sehr ausgeklügeltem System von Duftstoffen leiten.
Die Käfermännchen orientieren sich an Duftstoffen der Bäume und fliegen vorwiegend geschädigte Bäume an. Sie bohren sich in die Rinde und legen dort eine sogenannte „Rammelkammer“ an. Zur Verteidigung produzierte Harzinhaltsstoffe der Bäume wandeln die Käfer in Duftstoffe um, die weitere Käfer anlocken. Durch diese erhöhte Angriffsintensität wird letztendlich die Widerstandsfähigkeit des Baumes überwunden. Mit Sexualduftstoffen angelockte Weibchen paaren sich mit den Männchen und fressen, von der Rammelkammer ausgehend, bis 15 cm lange Brutgänge in den Rindenbast. Während die Weibchen den Gang ausfressen, legen sie in regelmäßigen Abständen von wenigen mm jeweils ein Ei in ausgenagte Nischen, insgesamt bis zu 60 Eier. Nicht selten legen die Weibchen nach einem Regenerationsfraß sogar einen weiteren Brutgang mit bis zu 40 Eiern an.
Nach erfolgreicher Paarung und Besiedlung des Baumes beginnen die Käfer einen Duftstoff zu produzieren, der zufliegende Käfer abschreckt und somit die Überbesiedlung des Baumes verhindern soll.
Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen aus den Eiern in den Einischen die weißlichen Käferlarven. Die Larven fressen Gänge, die von dem Brutgang wegführen und den Rindenbast weiter zerstören.
Abb.: Fraßgänge in der Rinde mit Puppen Abb.: Larve des Borkenkäfers
Infolge dessen wird in den Bäumen der Nährstofftransport von Krone zur Wurzel gestört und die Bäume werden massiv geschädigt. Nach ca. 3 bis 4 Wochen verpuppen sich die Larven am Ende ihres Fraßganges in einem ovalen Larvenbett und nach weiteren 2 Wochen Puppenruhe schlüpfen die anfangs hellbraunen Jungkäfer.
Sie fressen noch einige Zeit im Rindenbast (Reifefraß). Danach bohren sie sich durch die Borke ins Freie und schwärmen auf der Suche nach neuen Bäumen, die sie befallen können, aus. Ein Teil der Käfer reagiert sofort auf die Duftstoffe der nächsten Bäume in der Umgebung und fliegt diese an. Ein anderer Teil reagiert anfangs kaum auf solche Düfte und fliegt bis zu einigen 100 m. Sie fliegen bevorzugt bei Windstille, können jedoch durch auftretende Winde auch noch viel weiter verfrachtet werden.
Die gesamte Entwicklungsdauer einer Käfergeneration ist sehr abhängig von der Temperatur, so dass in einem warmen Jahr bis zu drei Generationen möglich sind. Damit können aus der Brut eines einzelnen Borkenkäferweibchens sich über 100000 Nachkommen entwickeln!
Die Larven, Puppen und Käfer der letzten Generation überwintern in ihren Fraßgängen, bereits ausgeborte Käfer können auch im Streu am Fuß der Bäume überwintern. Borkenkäfer überwintern nur einmal, bei der Bildung mehrere Generationen leben sie nur einige Monate.
Unter standortgerechten Bedingungen kann sich eine gesunde Fichte durchaus einem übermäßigen Käferbefall erwehren, indem sie zur Abwehr giftige sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Terpenoide) bildet und mit ihrem Harz die Fraßgänge der Käfer flutet und verklebt. Diese Abwehr versagt jedoch bei geschwächten Bäumen, etwa infolge anhaltender Trockenheit und Hitze, wenn der Waldboden der flachwurzelnden Fichte keine ausreichende Feuchtigkeit bietet. Stehen die Fichten zudem noch großflächig in Monokultur, können sich die Borkenkäfer massenhaft vermehren. Sie verursachen dann die Schäden, die wir gegenwärtig erleben.
Wichtig zu wissen:
Der Borkenkäfer ist kein neuer Schädling, er ist schon immer ein Bewohner des Fichtenwaldes. Bereits in den Jahren 1773-1786 wurde von einer Borkenkäferkalamität, genannt die „Große Wurmtrocknis“ berichtet (Dierschke and Knoll, 2002). Auch 1947/1948 kam es zu einer enormen Vermehrung des Borkenkäfers, verbunden mit entsprechenden Waldschäden. Erfahrenen Forstleuten war immer bewusst, dass die Anpflanzung der nicht standortgerechten Fichte im Harz mit einem hohen Risiko verbunden ist.
Alle Abbildungen: E. Schliephake
Der Felsengoldstern blüht
Ein Blütenwunder für ganz extreme Standorte
Der Felsengoldstern (Gagea bohemica) gehört zu den Pflanzen, die in unserer Region den Blütenreigen im Laufe des Jahres eröffnen. Dies ist auch in diesem Jahr so. Dieser sehr kleine und seltene Goldstern hat entlang der Harzkante ein wichtiges Verbreitungsgebiet. Charakteristisch ist das Vorkommen auf ganz flachgründigen und sommertrockenen Böden auf Sandsteinklippen. Ein solcher Standort ist der in der Feldflur von Quedlinburg befindliche Luftenberg. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass die Art relativ unempfindlich gegenüber den Randwirkungen intensiv genutzter Ackerflächen ist. Wichtig ist, dass der Standort nicht durch höhere Pflanzen überwachsen wird. Dies kann durch entsprechende Pflegemaßnahmen gewährleistet werden. Nur so konnte das Vorkommen innerhalb des Naturdenkmales Luftenberg erhalten bleiben. Die Trockenheit der letzten Jahre hat diesem Vorkommen nicht geschadet. Es lohnt sich, nach diesem Blütenzwerg Ausschau zu halten, der sich im Laufe seiner Evolution so erfolgreich an extreme Standorte angepasst hat. Alle anderen bei uns heimischen Goldsternarten benötigen wesentlich bessere Standorte. Sie sind auch viel größer als unser oft nur 5 cm hoher Frühlingsblüher.
Bilder. W. Wandelt
Märzenbecherblüte
Aufruf an alle Naturfreunde -schützt den Märzenbecher im Zehling !
An geschützten Stellen beginnt sie bereits – die Blüte des naturgeschützen Märzenbechers. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Harz und im Harzvorland über sehenswerte Vorkommen dieser wunderschönen Frühjahrsblume verfügen.
Dass diese Vorkommen bestehen und sich gut entwickeln konnten, ist im Falle des Vorkommens im Zehling auch ein Verdienst der Ballenstedter Naturschützer. Früher litt dieses Vorkommen sehr unter illegalem Ausgraben. Die Naturwacht konnte dieses Geschehen zurückdrängen. Gesetzlich geschützte Natur muss für alle Menschen erlebbar sein. Wertvolle Natur verpflichtet aber auch jeden zum sorgsamen Umgang mit diesem Schatz.
Leider mangelt es zunehmend daran. Der Märzenbecherbestand im Zehling wird durch die Besucher regelrecht zertreten. Nach der Blüte im Frühjahr 2020 bot sich ein schlimmes Bild. Aus dem Fußpfad ist ein breiter Weg getreten geworden ! Auf den Märzenbecher wurde dabei keine Rücksicht genommen.
Dies darf sich 2021 nicht wiederholen !
Liebe Naturfreude, setzt euch vor Ort für den Erhalt des Märzenbechers ein – schützt ihn vor dem Tritt und dem Spaten unbedachter Zeitgenossen ! Nur so können wir das Märzenbechervorkommen im Zehling dauerhaft erhalten.
Bilder: W. Wandelt
Krokusblüte
Krokus-Frühling in Quedlinburg
Auf geeigneten Standorten breitet sich eine aus dem Süden stammende Krokus-Art in den letzten Jahren im Bereich menschlicher Siedlungen massiv aus. Ein solcher Standort ist die Quedlinburger Bosse-Wiese. Zur Zeit blühen hier tausende Vorfrühlingskrokusse. Es handelt sich um die Art Crocus tommasinianus, die in Süd-Ungarn, Kroatien, Bosnien, Serbien und Bulgarien beheimatet ist. Der deutsche Name dieser Art lautet Dalmatiner Elfenkrokus. Diese Bezeichnung weist auf eine Eigenschaft dieser Art hin: Es handelt sich um sehr zarte Blüten, die nur eine kurze Blütezeit aufweisen und die Regenperioden schlecht überstehen. In diesem Jahr kommt die starke Seite dieser Art voll zum Tragen. Winterkälte schadet nicht. Bereits unter einer Schneedecke entwickeln sich die Blütenknospen . Kaum taut der Schnee weg, beginnt das Blühen. Die Art vermehrt sich über Samen, die reichlich angesetzt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der schützende Rasen nicht vorzeitig abgemäht wird. Auf der Bossewiese wurde der hier vorgestellte Krokus durch eine Anwohnerin vor vielen Jahren durch gezielte Anpflanzung angesiedelt. Jetzt sollte man das Erlebnis der Blütenpracht nicht versäumen.
Bilder: W. Wandelt
Das Taubenei
Das Taubenei – ein eiszeitlicher Findling
Tip für eine Kurzexkursion
Es ist nicht leicht sich vorzustellen, dass während der Eiszeit auch Quedlinburg von einem dicken Eispanzer bedeckt war. Zeugnis davon legen eiszeitliche Findlinge ab. Ein besonders großer Findling trägt die Bezeichnung „Taubenei“.
Das Taubenei - ein eiszeitlicher Findling (ND) (Bild : W. Wandelt)
Verlässt man die Quedlinburger Süderstadt auf der Burgstraße in Richtung Gersdorfer Burg, fährt man nach der Überquerung des Bicklingsbaches linker Hand am Ochsenkopf und dann am Höhenzug des „Großen Trappenberges“ vorbei. Danach erhebt sich rechter Hand parallel zur Straße mitten in der Feldflur ein niedriger länglicher Höhenzug – der „Kleine Trappenberg“. Dieser Höhenzug war früher unbewaldet. In den 70er Jahren erfolgte zur Schaffung eines Einstandes für Wild eine Bepflanzung mit einer Prunusart . Auf diesem Höhenzug liegt im Strauchwerk verborgen das Taubenei. Es hat den Satus eines geologischen Naturdenkmals und ist als solches auch entsprechend markiert. Vermutlich gelangte dieser Findlung mit dem fließenden Eis aus dem skandinavischen Raum während der Elstervereisung zu uns. Genaue Belege gibt es nicht. Die Eismassen dieser Eiszeitperiode erreichten das Nordharzvorland, ohne hier den Harz zu überwinden. Erst östlich der Bode bewegten sich die Eismassen über die Höhen des Unterharzes und stießen dann bis in das Thüringer Becken vor. Vorstellbar ist, dass das Taubenei in einem Bereich liegt, in dem die Höhe der Eiszungen ausreichte, um von hier aus den Unterharz zu überströmen. Unglaublich ! Es gibt Schätzwerte für die erreichten Eismächtigkeiten : am Harzrand 50-70 m; in 10 km Entfernung 160-180 m; in 15 km Entfernung über 200 m Eishöhe.
Die Elster-Kaltzeit wird auf etwa 400.000 bis 320.000 Jahre vor heute datiert.
Eine spätere Vereisung (Saale-Vereisung) erreichte nur punktuell den nördlichen bzw. östlichen Harzrand. Das Maximum dieser Vereisung wird auf einen Zeitraum von ca. 150 000 Jahre vor heute datiert.
Die uns umgebende Landschaft ist Zeugnis dieser einschneidenden erdgeschichtlichen Ereignisse. Wenn wir von Klimawandel sprechen, sollten wir daran denken, wie schnell ohne Zutun des Menschen Veränderungen des Klimas in der Vorzeit gerade in unserer Region abgelaufen sind. Die Perioden der einzelnen Eiszeiten waren durch Warmzeiten unterbrochen.
Veranstaltungsplan 1. Halbjahr 2021
Öffentliche Vortragsveranstaltungen der IG Ornithologie und Naturschutz im Kultur- und Heimatverein Quedlinburg e. V.
im Jahr 2021
Seit vielen Jahren beinhalten die monatlichen Mitgliederversammlungen der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg einen Vortragsteil, der immer öffentlich ist. Dieses Vortragsangebot ist auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung gleichzeitig auch ein Kursangebot der Kreisvolkshochschule Harz (Bereich Quedlinburg). Es besteht die Möglichkeit, sich bei der Kreisvolkshochschule für die Teilnahme an diesen Veranstaltungen anzumelden (Tel.:03946 52 40 30). Die Veranstaltungen sind entgeltfrei. Sie finden jeweils am 2. Mittwoch des Monats, 19 Uhr bis 21 Uhr, statt (außer Juli, August, Dezember). Veranstaltungsort ist immer das Quedlinburger Bildungshaus „Carl Ritter“, Heiligegeiststraße 8, Raum Einstein. Dies wird auch im Jahr 2021 so sein.
Bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie mussten im Jahr 2020 leider einige Vorträge ausfallen. Diese werden nun im Jahr 2021 nachgeholt. Ob Oktober 2020 konnten unsere Veranstaltungen nur mit einer eingeschränkten Teilnehmerzahl und mit Voranmeldung durchgeführt werden. Dies hat gut funktioniert. Im Falle der Notwendigkeit wird dieser Modus auch im Jahr 2021 zur Anwendung gelangen. Dazu informieren wir jeweils aktuell auf unserer Internetseite zu den betreffenden Vorträgen.
Als IG Ornithologie und Naturschutz bemühen wir uns, mit dem Vortragsangebot sowohl aktuelle Natur- und Umweltthemen unserer Region zu behandeln als auch die Erlebnisse unserer Mitglieder bei Reisen in andere Länder vorzustellen. Schwerpunkte sind dabei botanische und ornithologische Beobachtungen. In der Regel sind unsere Mitglieder die jeweiligen Referenten. Gern laden wir aber auch Gastreferenten aus der Region ein, die aktuelles Fachwissen zu den jeweiligen Themen vermitteln können. Es ist unser Ziel, naturwissenschaftlich gesichertes Wissen zu Themen des Natur- und Umweltschutzes zu verbreiten. Gern sind wir bereit, zu allen aktuellen Problemen des Natur- und Umweltschutzes Aussagen zu treffen, mit unseren Gästen ins Gespräch zu kommen.
Detailinformationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind unter der Rubrik „Veranstaltungen“ auf der Internetseite des Kultur- und Heimatvereins Quedlinburg zu finden. Das Veranstaltungsangebot für den Zeitraum Januar bis Juni 2021 ist nachfolgend für eine Übersichtsinformation zusammengestellt.
Das Vortragsangebot für das 1. Halbjahr 2021:
Bedingt durch die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen muß leider die nachfolgende Januarveranstaltung ausfallen. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Januar: Mittwoch, 13.1. 2021 19 Uhr – 21 Uhr
"Schmetterlinge im Harzkreis - Plus-Minus"
Referent: Bernd-Otto Bennedsen (Quedlinburg)
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Bedingt durch die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen muß leider die nachfolgende Februarveranstaltung ausfallen. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Februar:
Mittwoch, 10.2. 2021 19 Uhr – 21 Uhr
Der Kaukasus und seine botanischen Schätze
Referent: Hartmut Klein (Quedlinburg)
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Bedingt durch die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen muß leider auch die nachfolgende Märzveranstaltung ausfallen. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
März: Mittwoch, 10. 3. 2021, 19 Uhr – 21 Uhr
Nationalparks in Kroatien
Referenten: Dr. Veronika u. Eckhard Kartheuser (Quedlinburg)
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Bedingt durch die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen muß leider die nachfolgende Aprilveranstaltung ausfallen. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
April: Mittwoch, 14. 4. 2021, 19 Uhr – 21 Uhr
Südafrika: Vom Kap der Guten Hoffnung bis zu den Viktoriafällen
Referent: Dr. Edgar Schliephake
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Bedingt durch die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen muß leider die nachfolgende Maiveranstaltung ausfallen. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Mai: Mittwoch, 12.5. 2021, 19 Uhr – 21 Uhr
Der Pflanzenreichtum im Nationalpark Harz
Referent: Dr. Hans-Ulrich Kison
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Juni: Mittwoch, 9.6. 2021, 19 Uhr – 21 Uhr
Kurzvorträge : Naturerlebnisse der Mitglieder der Interessengemeinschaft Ornithologie
und Naturschutz Quedlinburg
Vortrag am 9. 9. findet erst im nächsten Jahr statt
Absage der öffentlichen Vortragsveranstaltung am 9. September 2020 (Der Kaukasus und seine botanischen Schätze,Referent: Hartmut Klein)
Liebe Mitglieder der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg, liebe Naturschutzinteressierte,
die bis Mitte September geltenden Vorgaben der Kreisverwaltung zur Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen machen es uns leider nicht möglich, im Rahmen der Mitgliederversammlung der IG Ornithologie und Naturschutz den geplanten öffentlichen Vortrag „Der Kaukasus und seine botanischen Schätze“ Referent: Hartmut Klein zu realisieren.
Dieser Vortrag wird Anfang 2021 nachgeholt. Am Mittwoch, dem 9. September findet aber die geplante Mitgliederversammlung wie gewohnt im Einsteinraum der Kreisvolkshochschule statt. Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung erfolgt die anstehende Wahl der IG-Leitung für den Zeitraum 20020-2021. Es wird der Veranstaltungsplan für das Jahr 2021 besprochen. Beginn wie immer 19 Uhr. Die Maskenpflicht beim Betreten der Volkshochschule ist zu beachten.
Keine Mitgliederversammlung am 10. 6. 2020
Absage der Juni - Mitgliederversammlung am 10. Juni 2020
Liebe Mitglieder der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg, liebe Naturschutzinteressierte,
von der Kreisvolkshochschule wurde uns mitgeteilt, dass wir unsere Juni- Mitgliederversammlung auf der Grundlage der bestehenden Weisungslage der Kreisverwaltung nicht wie gewohnt im Einsteinraum der Volkshochschule durchführen können. Nach den offiziellen Verlautbarungen der Landeregierung sind zwar Tagungen bzw. politische Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern möglich. Für die Kreisvolksschule wurde aber mit Bezug auf die einzuhaltenden Abstandsregelungen festgelegt, dass an einer Veranstaltung im Einsteinraum nur 10 Personen teilnehmen dürfen. Damit ist uns leider die Durchführung einer Mitgliederversammlung auch ohne Einladung der Öffentlichkeit verboten.
Vortrag"Schmetterlinge im Harzkreis - Plus-Minus" findet nicht statt
Absage der Mai-Vortragsveranstaltung
Liebe Mitglieder der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg, liebe Naturschutzinteressierte,
bedingt durch die Corona-Epidemie bleibt die Kreisvolkshochschule leider noch immer für Veranstaltungen geschlossen. Deswegen kann auch unsere Mai-Mitgliederversammlung am 13. 5. nicht stattfinden. Der für den 13.5. vorgesehene öffentliche Vortrag von Bernd-Otto Bennedsen Schmetterlinge im Harzkreis - Plus-Minus wird deswegen erst Anfang 2021 stattfinden.
Wir hoffen natürlich, dass ab Juni die vorgesehenen Veranstaltungen realisiert werden können.
Vortragsveranstaltung am 8. 4. 2020 fällt aus
Mitglieder-Kurzinfo März 2020
Absage von Veranstaltungen
Liebe Mitglieder unserer IG,
bedingt durch die Corona-Epidemie ist die Kreisvolkshochschule bis zum 13. April für Veranstaltungen geschlossen. Sicher wird es auch generell bis zu diesem Zeitpunkt ein Versammlungsverbot geben. Natürlich haben wir dem Rechnung zu tragen. So müssen wir leider unsere für Mittwoch, den 8. April 2020, geplante Mitgliederversammlung einschließlich öffentlichem Vortrag „Nationalparks in Kroatien“ausfallen lassen. Den Teil „Wahl der Gruppenleitung für den Zeitraum 2020 bis 2021“ können wir sicher am 13. Mai nachholen.
Aus dem gleichen Grund konnte auch der für Sonnabend, den 28. März, geplante Arbeitseinsatz in den Harslebener Bergen nicht stattfinden. Dies ist schade, weil auch andere Naturschutzgruppen ihre Unterstützung zugesagt hatten. Hier wird es wohl kaum einen Nachholtermin geben können.
Abgesagt ist auch die Mitglieder – und Wahlversammlung des Kultur- und Heimatvereins Quedlinburg, die am 4. April im Azurit stattfinden sollte. Dazu gibt es noch keinen neuen Termin.
Alles Gute – bleibt schön gesund !
Werner Wandelt.
Die Sonnenwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia L) - ein Frühjahrsblüher
Die Sonnenwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia L)
Bei einem Spaziergang durch die Feldflur fällt aktuell eine hübsche, goldgrün leuchtende Pflanze auf, die an Ackerrändern und vor allem auch direkt im Feldrain anzutreffen ist. Als Besonderheit ist zu sehen, dass die zwischen 10 und 30 cm hohen Pflanzen in der Regel nur einzeln stehen und keine Gruppen bilden. Es handelt sich um die Sonnenwend-Wolfsmilch, die im Habitus der viel später blühenden Gartenwolfsmilch recht ähnlich ist. Abgesehen vom Blühzeitpunkt unterscheidet sich die Sonnenwend-Wolfsmilch von der als Gartenunkraut bekannten Gartenwolfsmilch durch ihre sehr farbkräftigen Hochblätter, die die recht unscheinbaren eigentlichen Blüten umgeben, Die Zypressenwolfsmilch, die eher in Trockenrasengesellschaften zu finden ist, aber nicht im Feldrain intensiv bewirtschafteter Ackerflächen, verfügt ebenfalls über goldgrün leuchtende Hochblätter. Sie ist aber viel zierlicher als die Sonnenwend-Wolfsmilch. Interessant ist, dass es sich bei der Sonnenwend-Wolfsmilch um eine Kulturfolge-Pflanze handelt, die mit dem Ackerbau zu uns aus dem Mittelmeerraum eingewandert ist. Solche Pflanzen werden als Archäophyten bezeichnet. Das gegenwärtig zu verzeichnende gehäufte Vorkommen dieser Wolfsmilchart steht vielleicht in einem Zusammenhang mit dem Vorherrschen von milden Wintern während der letzten Jahre. Der im Namen enthaltene Verweis auf Sonnenwende beschreibt die Besonderheit, dass der Blütenstand der Sonnenwend-Wolfsmilch dem Tageslauf der Sonne folgt.
Anfang April: Blühende Sonnenwend-Wolfsmilch im Ackerrandstreifen
Der Blütenstand aus der Nähe
Absage von Veranstaltungen
Absage von Veranstaltungen
Liebe Mitglieder der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg, liebe Naturschutzinteressierte,
bedingt durch die Corona-Epidemie ist die Kreisvolkshochschule bis zum 13. April für Veranstaltungen geschlossen. Sicher wird auch generell bis zu diesem Zeitpunkt ein Versammlungsverbot bestehen.. Natürlich haben wir dem Rechnung zu tragen. So müssen wir leider unsere für Mittwoch, den 8. April 2020, geplante Mitgliederversammlung einschließlich öffentlichem Vortrag „Nationalparks in Kroatien“ausfallen lassen. Der Vortrag wird auf jeden Fall zu einem späteren Termin – vielleicht erst 2021 – nachgeholt.
Aus dem gleichen Grund kann auch der für Sonnabend, den 28. März, 8 Uhr bis 13 Uhr -geplante Arbeitseinsatz in den Harslebener Bergen nicht stattfinden. Dies ist schade, weil auch andere Naturschutzgruppen ihre Unterstützung zugesagt hatten. Hier wird es in diesem Jahr wohl kaum einen Nachholtermin geben können.
Abgesagt ist auch die Mitglieder – und Wahlversammlung des Kultur- und Heimatvereins Quedlinburg, die am 4. April im Azurit stattfinden sollte. Dazu gibt es noch keinen neuen Termin.