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Quedlinburger Blumenzauber 2023

Die von Matthias Stier, dem Blumenspezialisten der IG Saatguttradition, kreierte farbenfrohe Mischung einjähriger Sommerblumen mit dem Namen "Blumenzauber" ist auch 2023 im Handel erhältlich.

Verschenken Sie doch zu Ostern oder anderen Gelegenheiten diese blumenzauberhafte Aufmerksamkeit.

Blumenzauber Vorder   Blumenzauber Rueck

Mit dem Erwerb von "Blumenzauber" unterstützen Sie die Projektarbeit der IG Saatguttradition.

Das Samentütchen ist erhältlich bei folgenden Einrichtungen und Einzelhändlern:

Quedlinburg Tourismus Marketing GmbH, Markt 4, 06484 Quedlinburg

Samocca Cafe und Kaffeerösterei, Lange Gasse 30, 06484 Quedlinburg

Kosmetikinstitut Beauty, Bockstraße 2, 06484 Quedlinburg

Cafe Sonnenschein, Goethestrasse 12, 06485 Quedlinburg - OT Gernrode

Hexenmanufaktur, DLK Service Thale GmbH, Bahnhofstraße 1, 06502 Thale

Tiebes Hofladen, Hinter dem Amt 40, 06502 Thale - OT Westerhausen

Blumengeschäft Sabine Leifholz, Bodeberg 4, 06502 Thale - OT Weddersleben

Landschaftspark Degenershausen, Degenershausen 7, 06543 Falkenstein/Harz

Thomas Possin Onlineshop: https://gartensaaten.de/Blumenzauber

Mit dem "Blumenzauber" könnte es bei Ihnen bald so aussehen:

Blumenzauber1

Blumenzauber3

Blumenzauber im Selbstversuch, IG Saatguttradition-Mitglied Christan Schickardt, Aussaat 21.06.2022, blühender Erfolg 2 Monate später

Blumenzauber 19 07 2022 A

Foto vom 19.07.2022

Blumenzauber 1 18 08 2022 A

Fotos vom 18.08.2022

Blumenzauber 2 18 08 2022 A

 

Sonderausstellung zur Saatzuchtfirma Heinrich Mette

Die bereits im September 2021 in der Kulturkirche St. Blasii und im Herbst 2022 im Julius Kühn-Institut gezeigte Sonderausstellung zur Saatzuchtfirma Heinrich Mette ist nun an ihrem Entstehungsort in der Berufsbildenden Schule "J.P.C. Heinrich Mette" zu sehen.

Auf Initative von Matthias Stier (IG Saatguttradition) und unter der Leitung des Fachpraxislehrers Andre Seifert gestalteten die Schülerin Greta Dunker und der Schüler Max Johr die Ausstellungstafeln.

Termine

18.02.2023, 09.00–12.00 Uhr, BBS Quedlinburg, Standort Weyhestraße 1, Raum W118

20.02.bis 03.03.2023, BBS Quedlinburg, Standort Weyhestraße 1, im 1. Stock, Flur/Aufenthaltsbereich

ab 06.03.2023, BBS Quedlinburg, Standort Bossestraße 3, Erdgeschoss-Flur

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Weiterführende Informationen

https://khv-quedlinburg.de/index.php/saatguttradition/alle-beitraege/354-eroeffnung-der-sonderausstellung-zur-saatzuchtfirma-heinrich-mette-in-der-quedlinburger-st-blasii-kirche

Die Tomatensorte 'Lukullus‘ - eine Erfolgsgeschichte aus dem Vorharz

Zu den „dienstältesten“ Gemüsesorten aus Deutschland zählt die Tomate 'Lukullus‘. Züchter war Franz Staib. Er arbeitete von 1903–1914 als Inspektor bei der Samenzüchterei Martin Grashoff in Quedlinburg und der Terra AG in Aschersleben (Röbbelen, G. (Hrsg.) 2009).

1907 führte Staib Kreuzungsexperimente mit den Sorten 'Dänische Export‘ und 'Juwel‘ durch. Er sagt dazu in Möllers Deutscher Gärtner-Zeitung (Staib 1918): „Von Export sagte mir die Form, von Juwel die (glänzend rote) Farbe zu. Export dünnhäutig, Juwel widerstandsfähiger.“ Mit den Nachkommen von 1908 war Staib anfänglich nicht zufrieden: „Die Pflanzen entwickelten sich derart robust und hoch ins Kraut, daß ich drauf und dran war, die kleine Anpflanzung verschwinden zu lassen. Da entdeckte ich Blütenansatz, und die Weiterentwicklung zeigte ein so erfreuliches Ergebnis.

Bereits 1910 erfolgte die Einführung von 'Lukullus‘ in den Handel. Im gleichen Jahr wird die Sorte in der Liste hervorragender Gemüsesorten auf der Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin geführt (Amelung 1910). 1911 ist sie unter anderen im Katalog von Liebau & Co. Erfurt auch außerhalb der Vorharzregion zu finden (Liebau & Co. 1911). Sie wird als hervorragende Marktsorte mit außerordentlichem Wohlgeschmack beschrieben. Ferner werden ihre Frühreife und Ertragsfähigkeit hervorgehoben.

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Abb. 1: Die Sorte 'Lukullus‘ im Hauptkatalog 1911 der Firma Liebau & Co. Erfurt.

Bereits 1911 avancierte 'Lukullus‘ zur beliebtesten Tomatensorte in Deutschland. Bei einer Umfrage unter 82 Tomatenzüchtern votierten 38 für die Sorte aus Aschersleben. 'Geisenheimer Frühe‘ erhielt nur noch 29 Stimmen und auf dem dritten Platz landete 'Dänische Export‘ mit 20 Stimmen (Böttner 1911).

Auf Grund ihrer großen Ertragsstabilität in unterschiedlichen Anbauregionen und des relativ frühzeitigen Erntebeginns unter den damaligen Sorten, war sie ein begehrter Kreuzungspartner. So ist zum Beispiel die Sorte 'Bonner Beste‘ aus einer Kreuzung zwischen 'Lukullus‘ und 'Erste Ernte‘ hervorgegangen (Löbner 1919, 1922). Bei Pfitzer in Stuttgart gelangte 1918 die Sorte 'Triumph‘ in den Handel (Pfitzer 1921), eine Auslese aus 'Lukullus‘ (Löbner 1919).

Mitte der 1930er Jahre erfolgte in Deutschland eine Sortenbereinigung, um die hohe Anzahl der Sorten zu reduzieren. Viele der gehandelten Sorten waren sich sehr ähnlich, teilweise sogar nur Umbenennungen. Ab 1937 waren nur noch elf Sorten zugelassen, dazu gehörte 'Lukullus‘. Auch nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich die Sorte behaupten. Von 1948-1960 führte die Zentralstelle für Sortenwesen der DDR 'Lukullus‘ in ihrer Sortenliste.

Bis in die heutige Zeit hinein hat 'Lukullus‘ ihren Platz unter den Hobbygärtnern als Liebhabersorte gefunden. Viele Samenhändler bieten sie nach wie vor an.

'Lukullus‘ wird als Rote-Liste-Sorte der historisch genutzten Gemüse in den Pflanzengenetischen Ressourcen Deutschlands (PGRDEU) aufgeführt. Die Sorte wird im VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt) als Erhalterring-Sorte bearbeitet.

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Abb. 2: Stabtomate ‘Lukullus‘, © Gisa und Heinz-Dieter Hoppe

'Lukullus‘ ist eine mittelfrühe Sorte mit einem sicheren Ertrag unter unterschiedlichsten Umweltbedingungen. Die roten Früchte sind mittelgroß, glatt, rund und weitestgehend platzfest (Abb. 2). Vom Typ entspricht sie einer Salattomate, die ausgewogen im Geschmack ist, nicht zu sauer, aber auch nicht zu süß. Das ist wahrscheinlich das Geheimnis ihrer über 100 Jahre dauernden Nutzung.

Literaturverzeichnis

Amelung (1910): Liste hervorragender Gemüsesorten, welche auf der Gemüse-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vom 29. September bis 2. Oktober 1910 vertreten waren. In: Gartenflora (Hg.): Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde. Berlin: Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse (59), S. 497–498.

Böttner, Johannes (1911): Tomatenbuch. Anleitung früh und reichlich reife Tomaten zu gewinnen. Frankfurt/O.: Trowitzsch & Sohn.

Liebau & Co. (1911): Hauptkatalog 1911. Erfurt.

Löbner, Max (1919): II. Bericht über die Tätigkeit der gärtnerischen Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz im Berichtsjahre 1918. Bonn: Verlag der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz.

Löbner, Max (1922): Die Einzelauslese. In: Die Gartenwelt XXVI (25), S. 257–259.

Pfitzer, Wilhelm (1921): Hauptpreisverzeichnis über Samen - Knollen - Pflanzen 1921. Stuttgart.

Röbbelen, G. (Hrsg.) (2009): Biographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung. Band II, N - Z. 2. Aufl. Göttingen: Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (Vorträge für Pflanzenzüchtung, 66).

Staib, F. (1918): Pflanzenzucht und Züchter. In: Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung 33 (6), S. 46.

 

23. Benefiz-Konzert des Landesorchesters Sachsen-Anhalt

Samstag, 11. Februar 2023 | 19.30 Uhr

Theater Quedlinburg

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sinfonie D-Dur KV 297 „Pariser Sinfonie“

Robert Schumann (1810-1856)
Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
1. Sinfonie C-Dur op. 21

Michael Wendeberg Dirigent
Anouchka Hack Violoncello

Der Spendenerlös kommt dem Ökogarten Quedlinburg zugute.

Eintritt: ab 27,– € pro Karte

Die Karten können an allen bekannten Vorverkaufsstellen im Harzkreis sowie online über das Nordharzer Städtebundtheater erworben werden.

Ihre Kartenwünsche (27,00 € je Ticket) können Sie Frau Apelt oder Herrn Tichatschke (Ökogarten) möglichst bis 31.01.2023 telefonisch unter (03946) 707510 oder per E-Mail unter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mitteilen.

Schirmherr: Oberbürgermeister Frank Ruch
Veranstalter: Rotary Club Quedlinburg

 Plakat Benefizkonzert A4

 

Grußwort des Oberbürgermeisters der Welterbestadt Quedlinburg zum Benefizkonzert
des Rotary-Clubs am 11.02.2023

Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Quedlinburger und liebe Gäste!


Getreu dem Motto „Hoffnung in der Welt schaffen“, welches der Präsident Rotary
International für die Jahre 2023/2024 ausgerufen hat, fördert der Rotary-Club Quedlinburg
auch in diesem Jahr Projekte und Aktivitäten auf kommunaler Ebene und speziell zur
Unterstützung unserer Kinder und Jugendlichen.
Ganz in diesem Sinne steht auch das Benefizkonzert mit dem Landesjugendorchester
Sachsen-Anhalt zugunsten unseres Ökogartens.
Unter dem Motto „Jugend musiziert für Jugend“ reist das Orchester aus Halle an und spielt
für Sie und den guten Zweck.
Mein Dank für diese bürgerschaftliche Initiative gilt dem Rotary-Club Quedlinburg mit der
aktuellen Präsidentin, Frau Prof. Dr. Elena Kashtanova.
Damit setzt der Klub mit seinen Mitgliederinnen und Mitgliedern das seit nunmehr 30 Jahren
dauernde, beispielhafte, soziale Engagement fort.
Ich bitte Sie, liebe Quedlinburger und liebe Gäste, machen Sie regen Gebrauch von diesem
musikalischen Highlight und öffnen Sie Ihre Herzen und Börsen, um den Ökogarten und
damit ein Lieblingsprojekt aller Quedlinburger nach Kräften zu unterstützen.
Auch der Ökogarten Quedlinburg ist bereits seit über 30 Jahren eine Institution in der
Welterbestadt Quedlinburg und unverzichtbarer Bestandteil unserer offenen Kinder- und
Jugendarbeit, insbesondere in der Natur- und Umweltbildung.
Mit diesem aktuellen Projekt beweisen die Rotarier in Quedlinburg einmal mehr ihren starken
Gemeinsinn und ihr Gespür für das Notwendige und gesellschaftlich Bedeutsame.
Ich wünsche uns allen viel Freude mit dem musikalischen Hochgenuss und ein gutes Gefühl
bei der Unterstützung des Ökogartens.
Ihr
Frank Ruch
Oberbürgermeister
Welterbestadt Quedlinburg

„ Kein Winterschlaf am Züchterpfad“

Bericht zur Teilnahme der IG Saatguttradition am International Afternoon im Rahmen des Programms zur Friedensdekade der Evangelischen Kirche in Quedlinburg am 12.11.2022

Unsere Interessengruppe ist gern der Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Welterbestadt Quedlinburg und der Evangelischen Kirchengemeinde gefolgt und hat sich an der Gestaltung des International Afternoons beteiligt. Die Veranstaltung sollte dem Kennenlernen und „Zusammenfinden“ von alteingesessenen Quedlinburgern mit „Neubürgern“ unserer Stadt und ihrer Nachbargemeinden dienen. Diese kommen vielfach der Arbeit wegen aus dem Ausland in die Institute von Quedlinburg und Gatersleben. Man kann deshalb die Gruppe, die sich am 12.11. zusammengefunden hat, durchaus als „international community“ betiteln.

Waren es im ausgehenden Mittelalter noch die Reichstage der deutschen Herrscher und die Hofhaltung des Stiftes, deren Strahlkraft in viele Länder Europas reichte, haben in den letzten zwei Jahrhunderten Saatzucht und Samenhandel diesen internationalen Part für Quedlinburg übernommen. Ein guter Grund also, mit einer Führung entlang des Züchterpfads die internationalen Verflechtungen der Quedlinburger Züchterhäuser zu illustrieren und damit den Einstieg in die Veranstaltung zu finden. So kann man sich am Eingang des Dippe-Hofes auf historische Fotos und Frachtdokumente beziehen, nach denen Dippe-Saatgut schon vor mehr als hundert Jahren mit Seefracht auf die Reise nach Osaka oder Buenos Aires geschickt wurde (https://zuechterpfad.khv-quedlinburg.de/index.php/stationen/station-6). Vor einer anderen Station des Züchterpfads, der Grußdorfschen Villa, kann auf eine Urkunde über die Teilnahme und Auszeichnung der alten Quedlinburger Züchterfamilien Grußdorf/Grashoff auf der Weltausstellung in Chicago 1893 verwiesen werden (https://zuechterpfad.khv-quedlinburg.de/index.php/stationen/station-5).

Die Führung je einer deutsch- und englischsprachigen Gruppe erfolgte durch unsere IG-Mitglieder Matthias Stier, Brigitte Finger und Hartmut Klein. Den o.a. Fakten zur Saatzuchtgeschichte konnten wir weitere interessante Details aus dem eigenen Arbeitsleben beifügen, darunter über Ex- und Importe oder Handelsreisen in mehr als vierzig Länder. Das kam offensichtlich bei den internationalen und einheimischen TeilnehmerInnen gut an. Bei dem anschließenden gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus wurde mit Gesprächen und einem Kurzfilm der Interessengruppe über die heutige Arbeitswelt von Wissenschaft, Saatzucht und Samenhandel in Quedlinburg der Bogen in die Gegenwart geschlagen.

Natürlich spielte das „Woher“ dabei eine wichtige Rolle. So haben wir festgestellt, dass mit den Gästen dieses Tages nun auch Kostarikaner, Brasilianer und US-Amerikaner auf dem Züchterpfad „gewandelt“ sind. Schön für uns Saatgutveteranen, dass die internationale Ausstrahlung der Quedlinburger Saatzuchttradition ihre Fortsetzung findet. Und es war für uns eine gute Erfahrung, das zwanglose Zusammenwirken vom Gastgeber, der Evangelischen Kirchengemeinde, Herrn Golka von der Partnerschaft für Demokratie, den TeilnehmerInnen seitens des Ökogartens und des Kulturzentrums Reichenstraße zu beobachten.

Gut, dass wir mit solchen Begegnungen einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass sich Menschen verschiedener Länder und Kulturen besser verstehen lernen.

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© IG Saatguttradition

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© Jürgen Meusel

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© Gernot Golka

Herbstfest im Ökogarten

Bei schönstem Wetter fand am 15.10.2022 das Herbstfest im Ökogarten statt. Für Kinder und Erwachsene gab es viel zu entdecken und unterschiedliche Mit-Mach-Aktionen wie ein Quiz und Bastelstationen. Dagmar Graf und Sylvia Plaschil von der IG Saatguttradition unterstützten den Ökogarten an den Ständen Windkraft und Wasser. So konnten Windräder aus Papier gebaut und der Auftrieb des Wassers mit beladenen Knetbooten getestet werden. Beides fand regen Zuspruch.

 1 windrad

4 Wasser

2 Aster

5 Blumen

6 Blumen

Die zum Frühjahrsfest angelegte Blühfläche ist immer noch Blumenzauberhaft schön.

Fotos: S. Plaschil

Ökogarten Quedlinburg

https://www.oekogarten-quedlinburg.de/

Neue Blühfläche am Quedlinburger Word

Mädchen und Jungen des Horts der Integrationsschule "Am Kleers" legten am 13.10.2022 im Beisein des Oberbürgermeisters Frank Ruch und mit Unterstützung der Stadt, der Ortsgruppe Quedlinburg des BUND sowie der IG Saatguttradition eine Blühfläche am Word an.

Dafür bereitete der Bauhof die Fläche vor und wird sie später durch eine zweimalige Mahd im Jahr pflegen. Die BUND Ortsgruppe spendierte, beraten von Matthias Stier (IG Saatguttradition), das Saatgut einer wärmeliebenden Blühmischung, zu der u.a. Klatschmohn, Wiesenflockenblume und Kornblume gehören. Nach dem Mischen mit Sand brachten die Kinder eifrig das Saatgut aus und harkten es mit einem großen Holzrechen kräftig ein.

Ab Frühjahr 2023 werden die ersten Blüten erwartet. Sie sollen dann bis in den Herbst für Insekten als Nahrung dienen und alle SpaziergängerInnen erfreuen.

 Wiese 10 B9Hortkinder, Hortleiterin Nadine von der Linde, Oberbürgermeister Frank Ruch, Isabel Reuter (Ortsgruppe Quedlinburg BUND) und Matthias Stier (IG Saatguttradition)

© Brigitte Finger (IG Saatguttradition)

Wiese 10 B10© Brigitte Finger (IG Saatguttradition)

Wiese 10 B11© Brigitte Finger (IG Saatguttradition)

Weitere Informationen

Mitteldeutsche Zeitung, Quedlinburger Ausgabe, 14.10.2022, Lokales, Seite 17

 

Dauerbrenner Gustav Adolf Dippe - Denkmal

Gustav Adolf Dippe gilt als einer der Protagonisten der reichen Geschichte unserer Welterbestadt auf dem Gebiet der Saatzucht. Seine Verdienste und die Bedeutung des von ihm und seinem Bruder im 19. Jahrhundert gegründeten Saatgutkonzerns wurden und werden an den unterschiedlichsten Stellen, so auch innerhalb des Projektes “Quedlinburger Züchterpfad“ der Interessengruppe Saatguttradition, gewürdigt.

Umso bedauernswerter ist der Zustand des ihm gewidmeten Denkmals im Eingangsbereich des ehemaligen Dippe-Hofs im Neuen Weg. Immer wieder erreichen uns Beschwerden darüber. Dabei hat unsere Interessengruppe (IG) in der Vergangenheit verschiedene Vorstöße unternommen, um eine würdige Gestaltung des Umfelds des Denkmals zu erreichen. Auch die MZ berichtete darüber im Zusammenhang mit der Diskussion um den Stadtratsbeschluss zum möglichen Titel „Blumenstadt Quedlinburg“. Jedoch liefen diese Vorstöße bisher überwiegend ins Leere.

Unterstützung fand die IG bisher nur durch die Schulleitung der David-Sachs-Schule. Diese erklärte sich bereit, nach der Herrichtung des Vorplatzes und bei sicherem Zugang zum Denkmal die Pflege der Anlage mit ihren Schülern zu übernehmen.

Bitten an die Stadtverwaltung und die Denkmalsbehörde, in dieser Sache gegenüber den verschiedenen Eigentümern aktiv zu werden, wurden abschlägig oder sehr zurückhaltend beschieden unter Hinweis auf die Platzierung des Denkmals auf privatem Grund und dadurch fehlende Einflussmöglichkeiten.

Die David-Sachs-Schule hatte zuletzt sogar die Umsetzung des Denkmals ins Spiel gebracht, um überhaupt eine Lösung zu finden. Die Interessengruppe hätte bei fehlender Alternative diese Lösung befürwortet, natürlich aber den Verbleib am historischen Standort favorisiert.

Endlich, endlich gab es den von der IG schon lange vorgeschlagenen Ortstermin am Dippe-Denkmal. Leider noch nicht mit allen Beteiligten, aber immerhin trafen sich am 27.07.2022 Vertreter der Denkmalsbehörde des Landkreises und des Landes, der Stadtverwaltung, der David-Sachs-Schule und unserer IG im Neuen Weg.

Die Behördenvertreter wurden dabei unsererseits auf die bereits fehlende Bronzeplatte an einem Denkmalsflügel sowie auf den desolaten Zustand des Originalhoftores mit dem Zuckerrübenmotiv und die Gefahr weiterer Diebstähle hingewiesen.

Denkmal

Tor

 Für die Idee zur Umsetzung des Denkmals besteht aus verständlichen, denkmalspflegerischen u.a. Gesichtspunkten keine Chance. Geänderte Eigentumsverhältnisse lassen aber die Hoffnung zu, dass jetzt seitens des neuen Eigentümers der gesamten Eingangszone und des betroffenen Gebäudes mehr Verständnis für die Bedeutung des Denkmals und eine Verbesserung der Situation besteht. Die Behördenvertreter nahmen mit dem Eigentümer bereits Gespräche auf und wurden von der Schule und uns erneut gebeten, diese Angelegenheit sehr nachdrücklich voranzutreiben.

Große Hoffnung setzen wir in das Vorhaben des Oberbürgermeisters, alle im Dippe-Hof ansässigen Grundstückseigentümer an einen Tisch zu bekommen. Laut Vertreter der Welterbestadt besteht das Ziel dieses Gespräch in einem zwischen allen Beteiligten abgestimmten Gesamtentwicklungskonzept für den historischen Saatgutwirtschafshof.

Hoffentlich lassen sich dabei die Vorschläge der IG, z.B. zu einem Depot für historische Saatguttechnik, integrieren.

Hartmut Klein

Sprecher der IG Saatguttradition

Standpunkt zum Antrag der CDU-Fraktion für die Stadtratssitzung am 30.06.22 „Hervorhebung der Welterbestadt als Blumenstadt“

Sicherlich wäre die Hervorhebung Quedlinburgs als „Blumenstadt“ eine weiteres schönes Attribut, mit dem sich die Welterbestadt schmücken könnte.

Angesichts der Traditionen, die Quedlinburg zu diesem Thema besitzt, sollte man diese Initiative gerade von Seiten der IG Saatguttradition  nur begrüßen.

Bevor ein Beschluss zu einer solchen Erweiterung der Bezeichnung Quedlinburgs in der Öffentlichkeit getroffen wird, sollte man allerdings Folgendes bedenken:

Wenn der Titel „Blumenstadt“ nicht nur eine wohlklingende Floskel bleiben soll, muss man sich klar darüber sein, dass das zusätzliche Anstrengungen und Kapazitäten erfordern wird. Das wird gerade jetzt im Zusammenhang mit der Diskussion um die zukünftige Nutzung des Abteigartens sichtbar.

Zwar gelingt es den Mitarbeitern des Bauhofes/Abt. Stadtgrün jedes Jahr wieder, wunderschöne Pflanzungen am Bahnhofsvorplatz und an einigen anderen zentralen Punkten im Stadtgebiet zu arrangieren und den Sommer über zu pflegen. Zur würdigen Gestaltung anderer bedeutender Flächen fehlen der Abt. Stadtgrün offensichtlich einfach die Kräfte. Der Zustand der zentralen Achse im Abteigarten ist das hervorstechendste und traurigste Beispiel dafür. Eine Auslagerung der Verantwortung für die Pflegearbeiten an Externe ist offenbar keine Lösung.

Die Annahme des zusätzlichen Titels „Blumenstadt“ würde u.E. erfordern:

  • Die Übernahme der zentralen Achse des Abteigartens in die volle Regie der Stadt Quedlinburg ohne Wenn und Aber
  • Gestaltung und Pflege in Anlehnung an das historische Vorbild und unter Berücksichtigung der Anforderungen seitens der „Gartenträume Sachsen-Anhalt“
  • Aktivitäten der Stadt und Einflussnahme auf private Eigentümer zur Beseitigung einiger weiterer „Schandflecke“ in der Quedlinburger Stadtgrünlandschaft (z.B. ehemalige Brühlgaststätte)
  • Bereitstellung der erforderlichen Kapazitäten im Bereich Stadtgrün

Aus den Diskussionen bei der Verabschiedung der Leitlinien zur Pflege der Saatzuchttradition Quedlinburgs im Vorjahr und den sich anschließenden Aktivitäten zur Umsetzung der damit verbundenen konkreten Vorhaben weiß unsere Interessengemeinschaft leider nur zu gut, wie mühselig es trotz aller guten Absichten der Stadtverwaltung ist, zu zählbaren Ergebnissen zu kommen. Und das meist in solchen Fällen, wo es um menschliche, finanzielle und  räumliche Kapazitäten  oder um zwischen WES und privatem Eigentum übergreifende Zuständigkeiten geht. So gibt es seit Sommer 2021 noch keine zählbaren Forstschritte bei den für unsere IG so wichtigen Anliegen wie dem Depot für historische Saatguttechnik oder dem Dippe-Denkmal am Neuen Weg.

Bei der Diskussion um den Titel „Blumenstadt“ und Abteigarten sollte man auch den Zusammenhang herstellen zu dem im Programm zur letzten Oberbürgermeisterwahl enthaltenen Vorhaben Landesgartenschau in der WES. Der Wunsch dafür ist groß, aber auch das würde riesige Anstrengungen und finanzielle Mittel erfordern, die angesichts der Haushaltslage der kommenden Jahre wohl kaum aufzubringen sein werden. Die Schwierigkeiten, die Bad Dürrenberg gerade mit der aktuellen Landesgartenschau hat, sollten zu denken geben.

Deshalb der Rat an die Stadträte: Überlegen Sie sich diesen Schritt gut.

Schaffen Sie vielleicht erst einmal ein paar der o.a. Voraussetzungen mehr in dieser Richtung, und beschließen Sie dann erneut.

Das wäre sicherlich besser, als später mit einem verfrüht in Anspruch genommenen Titel Kritik oder sogar Spott ernten zu müssen.

 

Hartmut Klein

Sprecher der IG Saatguttradition

Tel. 03946-9013448

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Dieses Statement wurde vor der Stadtratssitzung an den Oberbürgermeister, die Stadtratsvorsitzende und Stadtratsmitglieder übergeben.

Auf Anfrage erhielt danach auch die Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung diese Mitteilung.

Züchter auf dem Züchterpfad

Bericht zu dem Besuch einer Gruppe des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) in Quedlinburg am 09.07.2022

Unsere Interessengruppe freut sich sehr, dass der vor einem Jahr im Rahmen unseres Projektes eröffnete „Quedlinburger Züchterpfad“ weiter so eine gute Resonanz findet. Und das nicht nur bei den Einheimischen und touristischen Besuchern Quedlinburgs, sondern auch unter den Fachleuten der Saatzuchtbranche.

So konnten wir seit diesem Frühjahr jetzt bereits die dritte Gruppe von Züchtern zu einer Führung auf dem Züchterpfad begrüßen.

Zuerst zeigten wir anlässlich eines Abschluss-Jubiläums einer Gruppe von früheren Absolventen des Pflanzenzüchtungsstudiums an der Martin-Luther-Universität Halle unseren Züchterpfad, danach kam uns eine internationale Projektgruppe aus Vertretern des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der weltweit agierenden Gemüsezuchtfirma Rijk Zwaan mit holländischen Wurzeln besuchen.

Am 9.07.2022 begab sich schließlich eine Gruppe unter Führung des BDP, des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V., mit uns auf den Züchterpfad. Es handelte sich hier um Nachwuchskräfte aus Züchtung, Versuchswesen und anderen Bereichen der Saatgutwirtschaft, die jetzt in Quedlinburg eine dreijährige berufliche Fortbildung zum „Meister für Pflanzentechnologie“ mit der feierlichen Zeugnisübergabe abschlossen. Träger dieser Fortbildung ist der BDP, durchgeführt wurde sie unter Nutzung der Einrichtungen des Biotechparks Gatersleben. Der Besuch des Züchterpfads wurde als kulturelle Umrahmung der Abschlussfeier gewählt.

Der Rundgang diente nicht nur der Vermittlung von Fakten zur Quedlinburger Saatzuchthistorie; vielmehr wurde in den begleitenden Gesprächen sofort der Bogen von der Saatzucht und Samenhandel von früher zu heute geschlagen. Unsere IG-Mitglieder Dagmar Graf als Praktikerin in Züchtung und Versuchswesen und Hartmut Klein als Samenkaufmann konnten dazu genug aus ihrem Arbeitsleben berichten, und erstaunlicherweise gab es viele Berührungspunkte zu dem, was den Züchternachwuchs heutzutage bewegt.

Der Besuch dieser Gruppe hat uns aus folgenden Gründen besonders gefreut: Einmal gehörten der BDP und einige seiner Mitgliedsbetriebe neben dem Institut in Gatersleben und dem JKI zu den maßgeblichen Sponsoren des Züchterpfades. Wir konnten so nun Einiges von der Unterstützung, die wir erhalten hatten, wieder zurückgeben. Zum anderen wurde mit der Fortbildung von Nachwuchskräften hier an den traditionellen Standorten deutlich, welchen Stellenwert unsere Region nach wie vor für die Saatzuchtbranche in Deutschland und international besitzt. Und an diesem Image ein wenig mitzuarbeiten, ist unserer Interessengruppe in den letzten Jahren durchaus gelungen.

Es wäre schön gewesen, wenn es unserem im April verstorbenen Gründungsmitglied und maßgeblichen Initiator des Züchterpfads, Dr. Rolf Bielau, noch vergönnt gewesen wäre, diese Wertschätzung selbst zu erleben.

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Die Besuchergruppe des BDP an der Zentralinsel des Züchterpfads.

© Hartmut Klein, BDP