Kopf Verein

Führung und Erfahrungsaustausch mit Gästen aus Hamburg am 28.08.2021 in Quedlinburg

Es ist ein gutes Gefühl, wenn wir bei unserer Arbeit zur Bewahrung der Saatguttradition in Quedlinburg nicht nur Anerkennung in unserer Region, sondern weit darüber hinaus erfahren.

Ein Zufallsbesuch führte ein Mitglied des Fördervereins des Museums der Arbeit in Hamburg im Jahr vor der Coronakrise in unsere kleine Ausstellung im Finkenhäuschen. Das Museum der Arbeit und der Förderkreis verfolgen durchaus ähnliche Ziele wie wir, natürlich mit einer ganz anderen Dimension und auch längeren Geschichte. Herr Wiedey fand es so oder so wert, dass sich der Freundeskreis bei einer Jahresexkursion auch einmal mit einem Thema der Agrargeschichte beschäftigen sollte. Wie wir jetzt, nach dem Besuch wohl mit ein wenig Übertreibung sagen können, öffneten wir ihnen die Tür zu einer Schatzkammer.

Besonders angenehm, wie interessiert und aufgeschlossen die Hamburger auch an dem DDR-Abschnitt der Saatgutgeschichte und unseren persönlichen Erfahrungen mit der Transformation von aus sozialistischer Planwirtschaft in die Privatwirtschaft waren.

Wir danken Herrn Rogge, Herrn Wiedey und ihren Freunden für den Besuch, ihre Anerkennung und Anregungen für unsere Arbeit.

Gastbeitrag:

Wir der Freundeskreis des Museums der Arbeit in Hamburg, führen seit 30 Jahren „Museumsreisen“ zu kultur- und industriegeschichtlich bedeutsamen Orten durch.

Dieses Jahr waren wir mit 33 Personen Gast in der Welterbestadt Quedlinburg. Uns lockte auch die Industriegeschichte der Stadt, vor allem die international bedeutende Saaatzucht und Saatgutproduktion.

Die Mitglieder der Interessengruppe Saatguttradition im KHV empfingen uns am Sonnabend, 28. August vor dem Finkenhäuschen und in zwei Gruppen begann die Führung entlang des neuen Züchterpfades. Dagmar Graf, Dr. Rolf Bielau, Hartmut Klein und Matthias Stier erläuterten engagiert, ausführlich und sehr anschaulich, unterstützt durch ergänzendes Bildmaterial, die baulichen Überreste an den Standorten der Infotafeln und die spannungsreiche Geschichte der Saatgutproduktion.

Von den ganz frühen Anfängen über die Entwicklung eines gehaltvollen Zuckerrübensamens, der einen Boom auslöste, über die Kaiserzeit bis zur persönlich erlebten DDR und Wendezeit bis heute wurde der Bogen geschlagen aus Fakten, Geschichten und beeindruckenden Zahlen, was die Produktionsmengen betrifft. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führung äußerten sich begeistert über die lebendigen Schilderungen der Zeitzeugen, die auch die Phase der DDR und Wendezeit für uns anschaulich und nachvollziehbar werden ließen.

Schade dabei natürlich, dass es in der Welterbestadt noch kein Museum oder ähnliche Stätte gibt, an denen man Saatgutmuster, technische Anlagen, historische Werkzeuge  und Dokumente ständig sehen und vorgeführt bekommen kann. Wir wünschen, dass dieses unseren Gastgebern mit Hilfe der Quedlinburger Stadtgesellschaft  und des Landes noch gelingen wird.

Freunde des Museums der Arbeit Hamburg e.V., Wolfgang Wiedey, 2.9.2021

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.