Anfang Mai unternahmen 9 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft eine mehrtägige Exkursion in die Goldene Stadt. Auf unserem Weg durch die Altstadt war das erste Ziel die Tynkirche mit dem Grabmal von Tycho Brahe. Dann wurde auf dem Marktplatz mit dem Mittags-Meridian das traditionelle Gruppenfoto für die Chronik gemacht. Wegen Renovierungsarbeiten konnte das stündliche Schauspiel der großen astronomischen Uhr am Rathaus nur per Video-Sequenz gesehen werden.
Die Sternwarte auf dem Petrin (mit Zweifach Astrographen aus dem Jahre 1928) war das nächste Ziel.
Unser Hauptziel war aber die Sternwarte Ondrejov, südlich von Prag. Sie gehört zum Astronomischen Institut der wissenschaftlichen Akademie der Tschechischen Republik. Da wir angemeldet waren, bekamen wir von drei wissenschaftlichen MitarbeiterInnen eine fachkompetente Führung. Die Hauptaufmerksamkeit gilt der Sonnen-und Sternforschung, der interplanetaren Materie, den Galaxiensystemen und der Dynamik der Satellitenbewegungen. Das Institut ist auch Zentrum für Astrophysik. Das Hauptinstrument ist ein 1967 errichtetes Cassegrain-Teleskop mit einem 2m-Spiegel, gebaut vom VEB Carl-Zeiss Jena. Wegen der dreifachen Beobachtungsmöglichkeiten im Primar-, Cassegrain-und Coude-Fokus wird das Gerät auch als 2m-PCC-Teleskop bezeichnet. Hinzu kommen zwei spezielle Einrichtungen mit Coelostatenspiegel zur Erforschung der Sonnenphysik, das 65cm-Spiegelteleskop zur Beobachtung erdnaher Asteroiden und das 10m-Radioteleskop. Mehrere All-Sky-Kameras dienen der Meteorbeobachtung. Die historischen Sternwartengebäude mit gut erhaltenen Teleskopen werden für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt und durch ein kleines Museum ergänzt.
Abschließend zeigte man uns langzeitbelichtete Landschaftsfotos, die mit einer Lochkamera aufgenommen wurden. An verschiedenen exponierten Stellen waren diese Kameras, die aus einer Cola-Dose bestehen, angebracht. Diese fast vergessene Art der Fotografie kann zur Nachahmung empfohlen werden.