Ein Blütenwunder für ganz extreme Standorte
Der Felsengoldstern (Gagea bohemica) gehört zu den Pflanzen, die in unserer Region den Blütenreigen im Laufe des Jahres eröffnen. Dies ist auch in diesem Jahr so. Dieser sehr kleine und seltene Goldstern hat entlang der Harzkante ein wichtiges Verbreitungsgebiet. Charakteristisch ist das Vorkommen auf ganz flachgründigen und sommertrockenen Böden auf Sandsteinklippen. Ein solcher Standort ist der in der Feldflur von Quedlinburg befindliche Luftenberg. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass die Art relativ unempfindlich gegenüber den Randwirkungen intensiv genutzter Ackerflächen ist. Wichtig ist, dass der Standort nicht durch höhere Pflanzen überwachsen wird. Dies kann durch entsprechende Pflegemaßnahmen gewährleistet werden. Nur so konnte das Vorkommen innerhalb des Naturdenkmales Luftenberg erhalten bleiben. Die Trockenheit der letzten Jahre hat diesem Vorkommen nicht geschadet. Es lohnt sich, nach diesem Blütenzwerg Ausschau zu halten, der sich im Laufe seiner Evolution so erfolgreich an extreme Standorte angepasst hat. Alle anderen bei uns heimischen Goldsternarten benötigen wesentlich bessere Standorte. Sie sind auch viel größer als unser oft nur 5 cm hoher Frühlingsblüher.
Bilder. W. Wandelt