Der Lerchensporn – ein prächtiger Frühjahrsblüher
Ende März- Anfang April fällt in vielen Parkanlagen, kleinen Wäldchen, bewaldeten Bach- und Flussufern sowie Hecken der Lerchensporn mit seinen zahlreichen , etwa 20-30 cm hohen weißen oder trübpurpurnen Blütenständen auf. Bevorzugt werden dabei lehmige Böden und feuchte Standorte. In den letzten Jahren ist dabei eine erhebliche Vergrößerung der Bestände zu beobachten. Immer häufiger wandert der Lerchensporn auch in Obstwiesen und Gärten ein. Die einzelne Pflanze bildet reichlich Samen aus, die von Ameisen weit verbreitet werden. Offensichtlich profitiert der Lerchensporn dabei von den milderen Wintern der letzten Jahrzehnte. Botanisch handelt es sich um den Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava).
Er verfügt über eine hohle Knolle, die im Boden verborgen ist und einen Durchmesser von ca. 3-4 cm erreicht. Der Hohle Lerchensporn ist ein mitteleuropäisches Florenelement. Sein Verbreitungsgebiet deckt sich mit dem Areal der Buchen, er meidet aber den atlantischen Küstenbereich. Die Lerchensporne sind eine sehr artenreiche Gattung der Familie der Mohngewächse. In Sachsen - Anhalt sind noch 3 weitere Lerchenspornarten zu finden. Dazu gehört der deutlich kleinere (Höhe 10- 15 cm) mittlere Lerchensporn (C. intermedia) mit oft nur 2 trübpurpurfarbenen Blüten. Diese mitteleuopäische Art ist viel weniger häufig anzutreffen als der Hohle Lerchensporn. Im Westen Deutschlands kommt sie nur gelegentlich vor. Auf der Südseite der Quedlinburger Altenburg ist ein großer Bestand dieses Lerchensporns zu finden. Eine weitere Art ist der Zwerglerchensporn (C. pumila) , der etwas größer als der mittlere Lerchensporn ist und dessen 4- 6 Blüten dicht gedrängt zusammen stehen. Diese Art kommt abgesehen von Vorkommen an der Oder nur im mittleren Sachsen-Anhalt vor. Er fehlt der Vorharzregion, ist aber als östliche Art im Raum Freckleben vorhanden.
Mittlerer Lerchensporn (Bild: N. Rußwurm) Zwerglerchensporn (Bild: N. Rußwurm)
Schließlich gibt es bei uns noch den Gefingerten Lerchensporn (C. solida), der in Sachsen-Anhalt nicht einheimisch ist, aber vermutlich vor langer Zeit angepflanzte stabile Vorkommen aufweist. Die Art ist im Westen Deutschlands einheimisch, kommt aber vor allem in Südeuropa vor. Aus den Karpaten stammen sehr farbkräftige ( vor allem rote Töne) und blütenreiche Formen, die 15- 20 cm hoch werden, und als Sorten zunehmenden Eingang in die Frühjahrsgärten finden. Hier kann durch Versamung eine schnelle Ausbreitung erfolgen. Es ist damit zu rechnen, dass diese südeuropäischen Formen in den nächsten Jahren als Adventivart bei uns auftreten werden.
Gefingerter Lerchensporn Gartenformen des gefingerten Lerchensporns
Die genannten Lerchenspornarten können durch die Art der Blütentragblätter leicht unterschieden werden:
Gefingerte Blütentragblätter: C. solida und C.pumila Ganzrandige Blütentragblätter: C. cava und C. intermedia.
C. intermedia weist im Unterschied zu den anderen Arten am Stängel ein großes Niederblatt auf.