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Zikaden sind eine weltweit verbreitete Insektengruppe der Pflanzensaftsauger. Meist verbindet man den Begriff Zikade mit der Geräuschkulisse der laut zirpenden Singzikaden des Mittelmeergebietes oder der Tropen.

Die einheimischen Zikaden sind dagegen weniger auffällig. Einerseits sind sie kleiner als ihre tropischen Verwandten und vor allem nicht zu hören. Unsere ca. 800 heimischen Arten sind kleiner als 1 cm, einige (Zwergzikaden) sogar nur 1-2 mm lang.

Eine durch ihre Körperform auffällige heimische Art ist die Buckelzikade Centrotus cornuta L. 1758.

Centrotus cornutus 27 1Sie gehört zu den Buckelzirpen (Familie Membracidae) in der Unterordnung der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha). Als eine der wenigen heimischen Arten fallen sie bei näherer Betrachtung durch ihre Körperfortsätze auf.

Die Tiere sind dunkelbraun und bis knapp 1 cm lang. Leicht erkennbar sind sie durch die flügelartigen seitlichen Fortsätze am behaarten Halsschild und dem auffälligen, langen, bis zu Hinterleibsende reichenden, geschwungenen Fortsatz.

Die Vorderflügel sind bräunlich, durchsichtig, mit dunklen Adern. Sie sind flugfähig, meist aber springen sie bei Störung, ehe sie die Flügel entfalten.Centrotus cornutus 25 3

 

Die Buckelzikade kommt von Europa bis nach Sibirien vor. Sie lebt bevorzugt an Gebüsch reichen Wald- und Wegrändern. Von Mai bis August finden sich die erwachsenen Zikaden auf den Stängeln und Zweigen ihrer Wirtspflanzen. Hier saugen sie mit ihrem Stechrüssel Saft aus den Gefäßbahnen der Pflanzen. Sie leben an  verschiedenen Pflanzen, häufig Sträuchern wie die Brombeere oder niedrigen Gehölzen (z.B. Pappeln oder Eichen), ohne sichtbare Schäden zu verursachen.

Centrotus cornutus frontal 5Die Buckelzikaden sind zweijährig. Die im Sommer aus den Eiern schlüpfenden Larven leben an der Basis verschiedener Kräuter wie Disteln oder Brennnesse und entwickeln sich in 5 Häutungsstadien bis zum erwachsenen Tier. Hier in Bodennähe überwintern dieLarven, ehe sie sich im Frühjahr zu dem erwachsenen Insekt (Imago) häuten.

 

 

Bilder: Dr. E. Schliephake

 

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