Ab 1924 ist der Landschaftspark Degenershausen (zugehörig zur Stadt Falkenstein/Harz) in der heutigen Form entstanden. Um 1990 befand sich dieser Park in einem sehr schlechten, ungepflegten Zustand. Mit umfangreichen finanziellen Mitteln wurde der Park zwischen 1993 und 1995 wieder hergestellt. Dabei erfolgte die fachliche Betreuung durch den bereits im Ruhestand befindlichen Wörlitzer Parkdirektor Kurt Lein. Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit Arbeitskräften aus dem Ort Wieserode, welche bei Pflegearbeiten im dem der Gemeinde gehörenden Park wirksam wurden. Als besondere Geste der Anerkennung der geleisteten Arbeit schenkte Kurt Lein dem Park Degenershausen 200 kleine Knollen des den Wörlitzer Park großflächig prägenden besonderen Krokusses – verbunden mit dem Wunsch, dass sich dieser Krokus auch in Degenershausen gut vermehren möge und so blühende Krokusflächen die Ausstrahlungskraft des Parkes stärken.
Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Der Wörlitzer Krokus hat sich auf der für die Ansiedlung ausgewählten Wiesenfläche gut vermehrt. Es blühen schon so viele Einzelpflanzen, dass der gewünschte flächige Farbeffekt entsteht.
Dazu ist anzumerken: Bei dem Wörlitzer Krokus handelt es sich im Gegensatz zu den größeren (holländischen ) sterilen Gartenkrokussen um eine kleinblütigere Form (Crocus neapolitanus), die fertil ist und sich ausschließlich durch Samenwurf vermehrt.
Ein Samenansatz setzt das Vorhandensein von Bestäubern zu Blütezeit und entsprechende Witterung voraus. Es werden je Blüte auch immer nur wenige Samen ausgebildet. Die Verbreitung in der Fläche erfolgt durch Insektenverschleppung der Samen. Damit ist klar, dass für die Entstehung großer Blühbestände mit Millionen Einzelblüten lange Zeiträume erforderlich sind. Der Anfang dafür in Degenershausen ist vielversprechend.
Alle Bilder: W. Wandelt