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Die Heuschreckensandwespe (Sphex funerarius Gussakovskij, 1934), auch bekannt als Große Heuschreckensandwespe, ist eine beeindruckende Grabwespe aus der Familie der Sphecidae.

DieWeibchen erreichen eine Körperlänge von 16 bis 25 Millimetern, während die kleineren Männchen 15 bis 19 Millimeter groß werden. Das erste Hinterleibssegment ist gelbrot gefärbt, der restliche Hinterleib ist schwarz. Die Flügel sind getrübt und haben einen dunklen Endrand.

Sandwespe Sphex funerarius 13 von 5Diese Art ist in Nordafrika, Südeuropa und bis in die Mongolei verbreitet. In Deutschland ist sie bisher selten und kommt nur in bestimmten klimatisch günstigen Regionen vor. Die Art profitiert vom Klimawandel und breitet sich zunehmend nach Norden aus.

Sie bevorzugt offene, sandige Lebensräume wie Trockenrasen und Binnendünen. Die Wespen besuchen zur Nektaraufnahme verschieden Blütenpflanzen. Beobachtet wurde sie z.B. an Feldmannstreu oder kleinblütigen Lippenblütlern wie Sand-Thymian, im Garten als eifrige Besucher von blühendem Bergbohnenkraut oder Majoran.

Sandwespe Sphex funerarius 9 von 5Die Weibchen legen ihre Nester häufig in Gemeinschaften in sandigem oder lehmigem Boden an. Zum Nestbau  graben die Weibchen zunächst einen Hauptgang, der oft schräg verläuft. Von diesem Hauptgang zweigen mehrere Seitengänge ab, in denen die einzelnen Brutkammern angelegt werden. In jede Brutkammer werden drei bis fünf Heuschrecken oder Grillen als Nahrung für die Larven eingebracht und ein Ei abgelegt.

Die Weibchen der Heuschreckensandwespe sind geschickte Jägerinnen. Sie lähmen ihre Beute, indem sie sie mit einem gezielten Stich in das Nervenzentrum der Heuschrecke oder Grille betäuben. Danach transportieren sie die gelähmte Beute in ihr Nest, wo sie als Nahrungsvorrat für ihre Larven dient.

Die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen aus den Eiern und beginnen sofort, die gelähmte Beute zu fressen. Da die Beute nicht tot ist, sondern nur gelähmt, bleibt sie länger frisch, was den Larven zugutekommt. Dieses Stadium dauert etwa zwei bis drei Wochen. Nach dem Larvenstadium verpuppt sich die Larve in der Brutkammer. Nach der Verpuppung schlüpft die erwachsene Wespe. Insgesamt kann der gesamte Lebenszyklus von der Eiablage bis zum Schlüpfen der erwachsenen Wespe mehrere Monate dauern. Die genaue Dauer hängt von den klimatischen Bedingungen und der Verfügbarkeit von Beute ab. Die erwachsenen Wespen sind in der Regel von Juni bis September aktiv.

Sandwespe Sphex funerarius 11 von 5Interessanterweise zeigen die Weibchen ein bemerkenswertes Verhalten, das als „Sphexishness“ bekannt ist. Sie überprüfen mehrfach den Eingang ihres Nests, bevor sie die Beute hineinbringen. Dieses Verhalten wird oft als Beispiel für instinktives Verhalten in der Tierwelt zitiert.

 

 

 

 

 

 

Bilder: Dr. E. Schliephake

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