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Erinnerungskultur befördern
Im Jahr 2022 wird Quedlinburg weit über seine Grenzen hinaus zum 1.100. Geburtstagsjubiläum“ seiner Frühstadt-Werdung einladen. Ein riesiger Besucherstrom wird sich wieder, wie 1922 zur 1000-Jahrfeier, in schier endloser Menge und von allen Seiten in unsere Weltkulturerbestadt begeben.
Seit 1997, dem 1075. STADTQUEDLINBURG-JUBILÄUM, bringt unser Kultur- und Heimatverein diese „lebendige Quedlinburg-Geschichtsbeziehung zur Gegenwart“ und "durch Erinnern zur Quellenkunde“. Wir wollen auch 2013 zum Aufbau der damit verbundenen und anspruchsvollen Quedlinburg-Erinnerungskultur, deren Bedeutung von nationalem Rang und internationaler Bedeutung war, ist und bleiben wird, nachstehend beitragen.

 

Quedlinburg, eine ottonische Frühstadtgründung, ist als erste Hauptstadt des Ottonenstaates eine »Tochter Roms«

Ostern 922 wurde der Name Quedlinburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als der 46-jährige König Heinrich I. am 22. April 922 am »Königssitz Quedlinburg« (in villa quae dicitur quitilingaburg) die Bestätigung der Rechte für das Kloster Corvey »vollzog«. Seit 1922, dem 1000. Jubiläum dieser urkundlichen Ersterwähnung, gilt diese Urkunde für die Königsstadt Quedlinburg als »Geburtsurkunde«.
In der Urkunde Heinrichs I. wurde zum Ausstellungsort »Quedlinburg« (lat.: »quitilingaburg«) noch die Beifügung »villa« hinzugesetzt. »Villa quitilingaburg« bezeichnet einen Ort, hier den »Königssitz der Quedlinburg genannten Königsgrundherrschaft«. Städte gab es im damaligen Sachsenland noch nicht. Aus den Pfalzen entwickelten sich als Frühstädte die Burgstädte, die ältesten Reichsstädte, die dem König direkt unterstanden. Zu ihnen zählte die Königsstadt Quedlinburg.

König Heinrich I. war 922 der mächtigste Mann des sich entwickelnden deutschen Staates und einer der mächtigsten im sich gründenden Europa. Im April 922 hatte König Heinrich die gesamtstaatliche Anerkennung erreicht, u.a. am 7. November 921 im Bonner Vertrag vom französischen König Karl dem Einfältigen. Das Friedensbündnis von Bonn war zugleich die Geburtsstunde zweier selb­­ständiger Staaten, des ostfränkisch-deutschen und des westfränkisch-fran­zösischen.

Die königliche Urkunde vom 22. April 922 ist unter den 43 erhalten gebliebenen Urkunden Heinrichs I. das älteste urkundliche Zeugnis für die Verbindung des ersten deutschen Königs mit seiner Lieblingspfalz »Quedlinburg«. Sie nennen die Chronisten heute die erste beurkundete Hauptstadt der ottonischen Dynastie, als »geschichtliche Wiege unseres deutschen Staates eine Tochter Roms«.

Mit dem Osteraufenthalt der Königsfamilie von 922 in Quedlinburg wurde die Osterpfalz-Tradition dieser königlichen Stätte begründet. Noch heute sind dreizehn Aufenthalte der königlichen Familien anlässlich des Osterfestes für Quedlinburg urkundlich bezeugt. Die Königliche Pfalz Quedlinburg war in der Regierungszeit Heinrichs I. (919–936) die wichtigste Stätte für die Herrschafts-Repräsentation des auf römischen Staatsgrundlagen neuen Königtums. Der König führte den Titel »PRIMUS REX ROMANO«, solange er noch nicht die Kaiserkrone vom Papst empfangen hatte.

 

Die Königs- und Kaiserstadt Quedlinburg – Eine Mutterstadt für Deutschland –

Charakteristisch für unsere im Hochmittelalter »gewachsene« Stadt Quedlinburg ist der klassische »topografische Dualismus« zwischen dem Herrschaftszentrum (Burgberg/Königspfalz), das sich zur »Königsstadt« entwickelte, sowie der »Bürgerstadt«. Sie entstand in Ankristallisierung an den Herrschersitz, den Quedlinburger Burgberg. Diese Entwicklung ist auch noch heute das dominierende Merkmal der Kristallisationskerne des Quedlinburger Stadtbildes.

Der Quedlinburger »Topografie-Dualismus« um 1890 wird an folgenden zwei Bildern deutlich:

 

Das Marktplatz-Ensemble mit dem Rathaus von Süd nach Nord

 

Der Schlossberg, ehemals Burgberg, von West nach Ost

Die Geschichte unserer Nation ist zeitlos zu aktueller Erinnerung berufen. Das KULTURHISTORISCHE QUEDLINBURG bietet dafür allzeit einen Erfahrungsraum. Als universales Kulturzeugnis, als Nationalstiftung, vermag das Historische Quedlinburg die »ganze Geschichte« unserer Nation zu erzählen. Der vorliegende Beitrag will für dieses »landeskundliche Anliegen« zur Beförderung heimatkundlicher Nutzungen einen verwertbaren Beitrag leisten.

Alle Bildquellen-: Sammlung Manfred Mittelstaedt

 

Kulturreichtum befördert Vereins-Erinnerungskultur
Den Blick auf den Reichtum unserer Kulturlandschaft schärfen wir Vereins-Kulturfreunde durch unser traditionell ausgeübtes „Wohnrecht in unserem Geschichtshaus“, das uns jährlich aktuell u.a. an die großen „Lehren unseres eigenen Lebens“ erinnern lässt:

König Heinrich I. hat die Königsstadt Quedlinburg, unsere „früheste Mutterstadt“ des anfangs des 10. Jahrhunderts ersten feudal-föderativen Staatsverbandes mit „monarchischer Einherrschaft“ am 22. April 922 durch Beurkundung „gestiftet“.

Mit dem Osteraufenthalt König Heinrich I. vom 22. April wurde die festliche Osterpfalz-Tradition der Königsstadt Quedlinburg begründet.
Diese kulturgeschichtliche Landeskunde bezeugt gegenwärtig jährlich der der „KAISERFRÜHLING QUEDLINBURG“ (Veranstalter: Freundeskreis Kaiserfrühling e.V. Quedlinburg) öffentlich mit seiner einzigartigen kulturhistorischen Ausstrahlung.
Unser Kultur- und Heimatverein erinnert jährlich unter dem Motto „Zu Ostern feierte der Kaiser in Quedlinburg“ an den noch fassbaren Kern von Landeskunde, der den im 10. Jahrhundert vollzogenen „Ausbau des Harz-Elbe-Saale-Raumes“ zur bedeutendsten Kernlandschaft des ersten deutsch-ostfränkischen, des Ottonenreiches bezeugt.

 

Die Quedlinburg-Erinnerungskultur unseres Kultur- und Heimatvereins ist traditionell und vereinsübergreifend:

 

1997 im Rathaus-Festsaal zu Quedlinburg

 

 2001 im Landtag von Sachsen-Anhalt

 

2009 in Thale anlässlich des Sachsen-Anhalt-Tages.

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