Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus)
Der Netzstielige Hexenröhrling zählt bei uns hier im Ostharz und Harzvorland zu den ersten Röhrlingen im neuen Pilzjahr. Was hat aber ein Pilz mit Hexen zu tun? Beim Anschneiden bzw. bei Verletzungen des Pilzes färbt sich das Pilzfleisch sofort grünlichblau, dann blau. Für noch unerfahrene Pilzsammler ist diese Verfärbung höchst verdächtig, hier kann nur Hexerei im Spiel sein! Auf keinen Fall ist das ein Speisepilz! Das trifft zwar in diesem Falle zu, doch leider fällt dieser Auffassung auch der sehr gute Speisepilz und nahe Verwandte des Netzstieligen Hexenröhrlings, der Flockenstielige Hexenröhrling, sehr oft zum Opfer. Dessen Hutfarbe ist wesentlich dunkler als die des Netzstieligen Hexenröhrlings, und sein Stiel besitzt kein Netz, sondern ist rotflockig punktiert. Zum Pilz selbst: Beim Netzstieligen Hexenröhrling handelt es sich um einen stattlichen Pilz mit einem Hutdurchmesser bis zu 20 cm. Der in der Jugend feinfilzige Hut ist olivgelb bis olivbraun gefärbt, die Röhrenmündungen sind orangerot bis rot, und das feste Pilzfleisch blassgelb. Auf dem gelblichen, kräftigen und an der Basis meistens besonders dicken Stiel befindet sich das wesentliche Erkennungsmerkmal des Pilzes – ein auffälliges gelb- bis weinrotes Netz. Der Netzstielige Hexenröhrling wächst vorwiegend auf kalkhaltigen Böden in Laubwald, in Parkanlagen, gern unter Eiche, Linde und Buche. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass der Netzstielige Hexenröhrling nicht zu den Speisepilzen zählt. Das ist zurückzuführen auf Vergiftungserscheinungen bei Genuss des Pilzes in Verbindung mit Alkohol und auch allgemeine Unverträglichkeiten.